Am 01.03.1973 wurde in der Radsporthalle in Weil im Schönbuch der Fischereiverein Weil im Schönbuch gegründet. Von 15 Gründungsmitgliedern ist der Verein auf heute 60 Mitglieder angewachsen. Vorstand im Gründungsjahr war Willi Notter sen. Im Jahre 1974 übernahm Eugen Notter den Vorsitz. Seither übten Jürgen Klas, Jürgen Müller und Roland Kuppinger dieses Amt aus.
Zwar mangelte es seinerzeit noch an einem vereinseigenen Gewässer, jedoch ermöglichte unser Ehremitglied Rudi Dettinger in dieser gewässerlosen Zeit den Mitgliedern das Fischen im Gemeindesee, den er selber gepachtet hatte. Die beginnende Flurbereinigung im Jahre 1974 war die große Hoffnung der Gründungsmitglieder, zu einem eigenen Gewässer zu kommen. Sofort wurde mit dem Kauf der Grundstücke begonnen, die Planung eingeleitet und bereits am 20.03.1975 wurde die Baugenehmigung erteilt. Im September 1975 wurden die Erdarbeiten abgeschlossen. Dieser Seebau war wohl das herausragendste Ereignis in der noch jungen Vereinsgeschichte. Alle Mitglieder mussten laut ihrem eigenen Beschluss mit einem zinslosen Darlehen ihr „Scherflein“ zum Bau des Sees beitragen.
Denn ohne dieses Darlehen wäre eine Durchführung dieser Baumaßnahme nicht möglich gewesen. Noch im Herbst 1975 konnte der See im Dörrschach seiner Bestimmung übergeben werden. Für die Verantwortlichen und die damals 30 Mitglieder, welche insgesamt ca. 4.000 Arbeitsstunden zu leisten hatten, stellte dieses Vorhaben eine große Aufgabe und Leistung dar, zeigte doch, dass auch ein kleiner Verein mit entsprechendem Einsatz seiner Mitglieder etwas auf die Beine stellen und am Leben erhalten werden kann.
Seit den Jahren 1977 und 1980 hat der Fischereiverein den Gemeindesee sowie den Feuerlöschteich am Schaichhof gepachtet. Zusammen mit dem FV Walddenbuch wird das Segelbachbecken bewirtschaftet. Durch die Pacht der Schaich 1992 konnte, wenn auch klein, ein Fließgewässer dazugewonnen werden.
Für die Zukunft sieht der Fischereiverein einen der Schwerpunkte in der Reinhaltung der Gewässer, sowie der Hege und Pflege eines artgerechten Fischbestandes. So tragen die Mitglieder einen Teil dazu bei, der bedrohten Natur zu helfen, um sie vor noch vor größeren Schaden zu bewahren. Allein im Kreis Böblingen werden jährlich über 35.000 unentgeltliche Arbeitsstunden für Natur- und Umweltschutzmaßnahmen durch Angler geleistet. Die Angler verstehen sich seit jeher als praktische Naturschützer für Tiere und Pflanzen in und am Gewässer.
Stolz ist der Fischereiverein darauf, dass in seinen Gewässern der vom Aussterben bedrohte Edelkrebs noch zu finden ist, ferner seltene Fischarten wie Gründlinge und Mühlkoppen.
Einen weiteren Schwerpunt seiner Arbeit sieht der Verein in der Biotoppflege. Die Fischer wollen auch darin ihren Mitmenschen Vorbild sein und auf ihre Weise zeigen, wie man der bedrohten Natur helfen kann. Dass unsere Vereinsmitglieder ihre Ideale ernst nehmen, haben Sie durch die im Jubiläumjahr erfolgte Neufassung der Quelle des Riegenbrünnles unter Beweis stellte.
Quelle: Festschrift zum 25jährigen Bestehen des Fischereivereins Weil im Schönbuch e.V.